Das historische MaraisDas historische Marais

AUS DEM SUMPF GEZOGEN: DAS MARAIS.

Seit dem Mittelalter „der Sumpf“ genannt, ist das Marais ein Museum verschiedener architektonischer Stile. Patrick de Belioux, der auf die weniger bekannten Gebäude des Marais eingeht, führt uns durch die Epochen und dechiffriert diese beeindruckenden Fassaden.
Im späten Mittelalter war Paris in kleine Parzellen eingeteilt auf denen noch kleinere Häuser eng beieinander standen. Das Marais, oder genau übersetzt der Sumpf, hat diesen Namen bis heute beibehalten und erstreckt sich nun über das Dritte und Vierte Arrondissement. Einst war es von kleinen bewässerten Feldern bedeckt, auf denen Gemüse für die Stadt angebaut wurde. Im 16. Jahrhundert als Adlige und die Bourgeoisie nach größeren Grundstücken für ihre Residenzen suchten, wandten sie sich diesem Teil der Stadt zu, der noch nicht entwickelt war. Durch das 18. Jahrhundert hindurch wurden dann wunderschöne Hôtels Particuliers – Stadtpalais – errichtet, welche zum Teil wirkliche Paläste waren.

So wurde das Marais durch die Jahrhunderte zu einem der architektonisch reichhaltigsten Pariser Ensembles. Heutzutage tummeln sich vor der Kulisse französischer Architekturgeschichte Designergeschäfte, faszinierende Museen, ein vibrierendes Schwulenviertel sowie ein altes Judenviertel. Auch wenn der Zugang zu vielen Hôtels Particuliers durch „Digicodes“ erschwert wird, so ist es doch möglich, dieses architektonische Bankett zu erforschen und das Auge für die verschiedenen Stilrichtungen zu schärfen.

Wir beginnen unsere chronologische Tour in der Rue François Miron (Nr. 11 – 13) und an der Ecke Rue des Barres und Rue du Grenier-sur-l’Eau (wörtlich: Speicher auf dem Wasser), wo drei typische mittelalterliche Häuser stehen von den das jüngste 1327 errichtet wurde.
Diese Giebelhäuser waren sehr schmal und verfügten nur über zwei Fenster pro Geschoß. Ihre Seiten stehen etwas nach außen vor und die Fassade gipfelt in einem dreieckigen Giebel mit steilen Dächern, die ein zügiges Ablaufen des Regenwassers ermöglichen. Aufgrund ihres Fachwerks, welches erst zufällig bei Renovierungsarbeiten in den sechziger Jahren wiederentdeckt wurde, sind sie sehr einfach zu erkennen
In der Tat hatte Heinrich IV. (1589-1610) 1607 angeordnet, dass alle sichtbaren Holzelemente aufgrund des Feuerschutzes, verputzt werden sollten.
Wenn man dann auf der Rue Saint Antoine weitergeht, kann man immer noch einige dieser Häuser mit ihren zweifenstrigen Fassaden und Giebeln auf ihren schmalen Grundstücken entdecken.

 

Nun ist es an der Zeit, weiterzugehen – architektonisch gesehen. Trotz seines relativ jungen Baudatums, 1624, ist das beeindruckende Hôtel de Sully – Rue Saint Antoine 62 – mit seinen reichhaltigen Verzierungen ein bemerkenswertes Beispiel des Renaissance-Stils.
Neugierige Besucher müssen unbedingt in dessen Hof gehen, diesen überqueren, um dann in den zweiten Hof zu gelangen an dessen Ende ein völlig unauffälliger kleiner Durchgang direkt auf den Place des Vosges führt. 

 

Der Place des Vosges ist Paris’ erstes größeres Architekturensemble, bei dem das Ganze beeindruckender ist, als einzelne Teile.1605 befahl Heinrich IV den Bau dieses zunächst Place Royal – königlicher Platz – genannten Platzes. (Andere sehr bekannte Plätze wie der Place des Victoires oder der Place Vendôme wurden erst sehr viel später unter Ludwig XIV. (1643 – 1715) erbaut; der Place de la Concorde erst im 18. Jahrhundert.) Verglichen mit seinem Nachbarn, dem Hôtel de Sully, wirkt der Place des Vosges vergleichsweise bescheiden: drei Stockwerke, französische Schieferdächer und rote Ziegelsteinfassaden (teilweise mit gemaltem Stuck versehen, der Ziegel imitieren soll) deren Ecken im gleichen weißen Stein gehalten waren, wie die Umrahmungen der Fenster. 
Diese Architekturelemente sind typisch für das beginnende 17. Jahrhundert. Sie sind zum Beispiel auch am Place Dauphine auf der Île de la Cité, zu sehen oder an einigen Häusern der Rue François Miron (Nr. 44 & 46), die 1585 erbaut wurden. Ein weiteres gutes Beispiel ist das Hôtel de Mayenne von 1606, 21, rue Saint Antoine, dessen mittlerer Teil unmißverständlich veranschaulicht, wie das Marais vor seiner Erneuerung aussah.

 

Die Rue François Miron ist im Grunde selbst ein Museum der diversen Pariser Architekturstile. Das feine Hôtel de Beauvais in Nummer 68 ist aus der Zeit der Jugend Ludwig XV. (1655). 
Sein Innenhof, der noch spektakulärer als seine Fassade ist, wurde als elegantes Theater konzipiert und illustriert perfekt den zurückhaltenden Barockstil, der so typisch für den französischen Geschmack dieser Zeit ist.
Bis dato war Ziegel schon aus der Mode gekommen und wurde durch Sandstein ersetzt, sowie die weißen Ecksteine von horizontal gegliederten Halbpfeilern verdrängt worden waren. 

 

In der Nummer 82 befindet sich das Hôtel  Hénault de Cantobre mit einer weiteren schönen Fassade im Stile der Zeit Ludwig XIV. (1704), die fast von den umstehenden Gebäuden überwältigt wird.
Wenn man dann in die Rue de Fourcy biegt, so ist es möglich die Rückseite dieser monumentalen Struktur zu bewundern, die heute das Maison Européenne de la Photographie (Europäisches Centrum der Photographie) beherbergt. Um diese Zeit ist ein neuer Stil entstanden: der obere Teil der Fenster ist jetzt nicht mehr geradlinig, sondern wölbt sich ein wenig.
Die zurückhaltenden geraden Linien, die unter Ludwig XIV in Mode waren, haben unter Ludwig XV. (1715 – 1774) Kurven und asymmetrischen Launen platzgemacht.

 

Zurück auf der Rue François Miron, wo wir unseren Rundgang begannen, finden wir unter den Nummern 2 bis 14 eine größere Gruppe Gebäude vor, die 1734 errichtet wurden. Da die Geschäfte im Erdgeschoss schon damals zur Vermietung bestimmt waren, sind die Häuser auf Straßenniveau recht schlicht gehalten. Es finden sich jedoch trotzdem einige Elemente, die typisch für Stil der Zeit Ludwig XV. sind. So befindet sich zum Beispiel über der Tür von Nr. 2 eine in einem asymmetrischen Rahmen schwebende  Hand eines alten Mannes, ein Sinnbild für die Zeit als solche. Auch sind einige Fenster gewölbt und die schmiedeeisernen Geländer des ersten Stocks stellen eine alte Ulme des nahegelegenen Platzes dar.
Das Gebäude an der Ecke Rue des Barres und Rue François Miron Nr. 14 ist sogar noch beeindruckender. Weiter oben in der Straße befindet sich unter der Nummer 42 ein Gebäude von 1742 mit einem sehr schönen Balkon und einem Herkules-Kopf über dem Torbogen.

 

Es gibt eine ähnliche Skulptur in der Rue Jouy Nr. 12 an einem Gebäude von 1743. Die verzierten Befestigungsarme, die den Türsturz tragen sind sehr lebendig und asymmetrisch gestaltet; typisch für den Rokoko-Stil, der unter Ludwig XV. eine Hochzeit erlebte.
Das Hôtel du Grand Veneur (des Verantwortlichen für die königlichen Jagdpartien) in der Nr. 60 der Rue de Turenne hat den Vorteil, dass sich dort heute ein Showroom für Badezimmeraustattungen befindet, so dass man unter dem Vorwand, sich eine Badewanne anzugucken, das wunderschöne schmiedeeiserne Treppengeländer mit seinen aufwendigen Jagdszenen bewundern kann. Wenn man dann einmal durch die Rue Villahrdouin und die Rue de Hesse um den Block geht, so sieht man die Rückseite des Gebäudes, die ein großer Keilerkopf ziert.

 

Diese üppigen dekorativen Ausschweifungen, die unter Ludwig XV., dem „Vielgeliebten“, so in Mode waren verschwanden unter seinem Nachfolger, Ludwig XVI. (1774 - 1789). 
Unter Ludwig XVI. wurde die Architektur wieder nüchterner und seriöser, ähnlich dem, was bereits unter Ludwig XIV. in Mode war, jedoch etwas schwülstiger und schwerer. 
Das Hôtel Le Mayrat von 1767 in der Rue des Francs-Bourgeois Nr. 26 ist ein gutes Beispiel dieses neoklassizistischen Stils.
 

A STROLL THROUGH THE THIRD – THE NORTHERN MARAIS

Ein Streifzug durch das Dritte Arrondissement, das nördliche Marais von Adrian Leeds
Durchs Marais zu gehen, ist mehr als die physische Erfahrung einen Fuß vor den anderen zu setzen und dabei visuelle Annehmlichkeiten auf dem Weg zu genießen. Das Marais als solches kann man schon als kleines Wunder bezeichnen so wie die Tatsache, dass es noch im heutigen Paris existiert. Im Jahre 1962, als das Marais nahezu zu einem Slum verkommen war, half ihm ein in Frankreich sehr einflussreicher Mann. André Malraux, De Gaulles Kulturminister, entwarf ein Gesetz, welches bestimmte historisch wertvolle Innenstadtgebiete gegen Immobilienspekulanten und Abriss schützt. Und so ist das Marais heute einer der chicsten Pariser Bezirke in dem die Preise konstant steigen. 
ßPräsident Charles de Gaulle und sein Minister André Malraux, der das Marais vor der Zerstörung bewahrte. 

Egal um welche Ecke Sie auch biegen, welchen Hof Sie entdecken, vor welchem Hôtel Particulier Sie stehen bleiben, es zu bewundern, es gibt noch mehr als deren lange Geschichte, es gibt auch die Geister der Menschen, die hier gelebt haben. Ich persönlich hoffe dazuzugehören, da, je länger ich hier lebe und arbeite, ich immer mehr an dieser ganz besonderen Gegend  hänge.

Vor etwa zehn Jahrhunderten wurde das Marais, Sumpf auf Französisch, von religiösen Orden trockengelegt und später auf Erlass Ludwig VII. Paris’ Gemüsegarten. Im 14. Jahrhundert wurden die ersten Hôtels particuliers, Stadtpaläste, gebaut und die erste Straße wurde gepflastert, die rue Pavée, wörtlich “gepflasterte Straße”. Im 16. Jahrhundert begann man durch die Felder gehende Straßen anzulegen: die rue des Francs Bourgeois, die rue Sainte Cathérine und die rue Payenne. Das 17. Jahrhundert wurde das Goldene Zeitalter des Marais als Heinrich IV., der erste französische Stadtplaner, mit der Anlage des Place des Vosges begann. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Marais sträflich vernachlässigt. Im 20. Jahrhundert wurde ein Plan entwickelt, der vorsah große Teile des Centrums der Rive Droite, des rechten Ufers, abzureißen, um u.a. die rue de Rivoli zu verbreitern. Als dann das in der rue du Parc Royal gelegene denkmalgeschützte Hôtel de Vigny abgerissen werden sollte, waren sofortige Maßnahmen vonnöten. Der daraufhin gegründete Verein "Association pour la Sauvegarde et la Mise en Valeur du Paris Historique" bewegte André Malraux dazu eine Studie anfertigen zu lassen und rettete das Marais so vor seiner Zerstörung. 

Das Marais setzt sich heute aus dem 3. und 4. Pariser Arrondissements zusammen. Der 3. Bezirk bildet seinen nördlichen Teil und wird im Süden durch die rue des Francs Bourgeois, im Westen durch den boulevard de Sébastopol, im Norden durch den boulevard Saint Martin und im Osten durch die Boulevards Temple, Filles du Calvaire und Beaumarchais begrenzt. Ich lebe im nördlichsten Viertel, welches aufgrund seiner Geschichte „Temple” genannt wird. Es war damals eine Art Staat im Staate, als es den Rittern des im Heiligen Land gegründeten mächtigen Tempelritterordens, dessen Ziel der Schutz von Pilgern war, gehörte.

 

Präsident Charles de Gaulle und sein Minister André Malraux, der das Marais vor der Zerstörung bewahrte.
Egal um welche Ecke Sie auch biegen, welchen Hof Sie entdecken, vor welchem Hôtel Particulier Sie stehen bleiben, es zu bewundern, es gibt noch mehr als deren lange Geschichte, es gibt auch die Geister der Menschen, die hier gelebt haben. Ich persönlich hoffe dazuzugehören, da, je länger ich hier lebe und arbeite, ich immer mehr an dieser ganz besonderen Gegend  hänge.

Vor etwa zehn Jahrhunderten wurde das Marais, Sumpf auf Französisch, von religiösen Orden trockengelegt und später auf Erlass Ludwig VII. Paris’ Gemüsegarten. Im 14. Jahrhundert wurden die ersten Hôtels particuliers, Stadtpaläste, gebaut und die erste Straße wurde gepflastert, die rue Pavée, wörtlich “gepflasterte Straße”. Im 16. Jahrhundert begann man durch die Felder gehende Straßen anzulegen: die rue des Francs Bourgeois, die rue Sainte Cathérine und die rue Payenne. Das 17. Jahrhundert wurde das Goldene Zeitalter des Marais als Heinrich IV., der erste französische Stadtplaner, mit der Anlage des Place des Vosges begann. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde das Marais sträflich vernachlässigt. Im 20. Jahrhundert wurde ein Plan entwickelt, der vorsah große Teile des Centrums der Rive Droite, des rechten Ufers, abzureißen, um u.a. die rue de Rivoli zu verbreitern. Als dann das in der rue du Parc Royal gelegene denkmalgeschützte Hôtel de Vigny abgerissen werden sollte, waren sofortige Maßnahmen vonnöten. Der daraufhin gegründete Verein "Association pour la Sauvegarde et la Mise en Valeur du Paris Historique" bewegte André Malraux dazu eine Studie anfertigen zu lassen und rettete das Marais so vor seiner Zerstörung. 

 

der Tempel um 1400.
Das Marais setzt sich heute aus dem 3. und 4. Pariser Arrondissements zusammen. Der 3. Bezirk bildet seinen nördlichen Teil und wird im Süden durch die rue des Francs Bourgeois, im Westen durch den boulevard de Sébastopol, im Norden durch den boulevard Saint Martin und im Osten durch die Boulevards Temple, Filles du Calvaire und Beaumarchais begrenzt. Ich lebe im nördlichsten Viertel, welches aufgrund seiner Geschichte „Temple” genannt wird. Es war damals eine Art Staat im Staate, als es den Rittern des im Heiligen Land gegründeten mächtigen Tempelritterordens, dessen Ziel der Schutz von Pilgern war, gehörte.

Hier können Sie damit beginnen Paris’ faszinierendsten Teil zu erkunden. Für  ins wissenschaftliche Detail gehende Darstellungen des historischen Paris kann ich Ihnen „In und um Paris, I., II. und III.“ von Thirza Vallois empfehlen. Wenn Sie es etwas leichter haben wollen, so sollten Sie sich an meine folgenden Tipps halten.

 

Fangen Sie am Place de la République an und gehen Sie die rue du Temple runter und biegen dann links in die rue du Petit-Thouars ein. Diese nette von Bäumen gesäumte Straße führt zum Carreau du Temple, eine Eisenkonstruktion, die sowohl als Markthalle aber auch als « Espace pour tous – Saal für alle“ dient, seit deren Bewohner in der ersten Wahl dieser Art darüber abstimmten, wo z.B. Sportveranstaltungen stattfinden oder zur Fußball-WM Großbildleinwände aufgestellt werden.  Gehen Sie nach rechts in die rue Eugène Spuller, um die Mairie du Troisième, das Rathaus des Dritten Bezirks, und den Square du Temple, einen der schönsten Pariser Parks, zu besuchen. Wenn Sie dann in die rue de Bretagne, die Hauteinkaufsstraße des Dritten Bezirks, gehen, kommen Sie bei Nummer 47 zu „Chez Omar“ . Dank Omars herzlichem Wesen, einer unvergleichlichen Atmosphäre und des exzellenten Couscous ist es eines der beliebtesten Restaurants der Gegend.

Bevor Sie zur Kreuzung am Ende der rue Bretagne kommen, wo sich mehrere Straßen – die rue Vieille du Temple, die rue de Turenne, die rue Froissart und die rue des Filles du Calvaire – treffen, sollten Sie einen Blick links und rechts in die kleinen kreuzenden Strassen - rue de Picardie, rue Charlot, rue de Saintonge und rue Debelleyme – werfen. Diese Straßen sind Wohngebiet und  beherbergen im Erdgeschoss auch Werkstätten, Großhändler, Galerien, Boutiquen und Handwerker aller Art. Die meisten Häuser in diesen Strassen stammen aus dem 17. und 18. Jh. zwischen die sich ein paar Sandsteingebäude des 19. und 20. Jahrhunderts mischen.

Eigentlich ist die rue Vieille du Temple eine meiner Lieblingsstraßen, aber ich nehme Sie lieber rechts mit in die rue de Turenne anderen Ende Sie links ein paar Meter durch die rue des Francs Bourgeois gehen, um dann zum Place des Vosges, dem Vogesenplatz,  zu gelangen. Der Platz ist nicht nur der eleganteste, sondern auch Paris’ beste Adresse. Unter den Arkaden finden sich interessante Boutiquen und Galerien, man kann das Haus Victor Hugos besuchen (Nr. 6), essen gehen oder durch das kleine Tor in die wunderschönen Gärten des Hôtel de Sully gehen. Es ist nahezu unmöglich, von diesem Platz nicht begeistert zu sein.

 

Carnavalet Museum, Museum für Pariser Geschichte, Eintritt frei.
Am Place de Thorigny, wo sich die rue d’Elzévir und die rue du Parc Royal treffen, liegt das Musée de la Serrure, Museum für Schlösser und Riegel (1, rue de la Perle) und genau gegenüber das weltbekannte Musée Picasso (5, rue de Thorigny). Beide sind in an sich schon sehenswerten Stadtschlössern des 16. Jahrhunderts untergebracht.
Hinter dem Picasso-Museum liegt der Garten des Hôtel Sâlé, dessen anderer Eingang auf die rue Vieille du Temple führt. Gehen Sie links in diese Straße Richtung Süden am Hôtel de Rohan (Nr. 87) bis zur rue des Francs Bourgeois und dann rechts bis zur rue des Archives. Rechts sind die Archives Nationales zu besichtigen, das Museum für Französische Geschichte (60, rue des Francs Bourgeois) sowie das Museum für Jagd und Natur.

 

Hôtel de Saint-Aignan, heute das Museum für Jüdische Geschichte.
An dieser Ecke beginnt die rue des Haudriettes welche in Richtung Westen die rue du Temple kreuzt. Links befindet sich im Hôtel de Saint-Aignan (Nr. 71) das Museum für Jüdische Geschichte. Wenn Sie dann rechts in die rue de Montmorency gehen, gelangen Sie bei Nr. 51 zu einem Haus des Jahres 1407 in dem der legendäre Alchimist Nicolas Flamel wirkte und das heute ein exzellentes Restaurant gleichen Namens beherbergt.
Gehen Sie ein mal um den Block in die Parallelstraße rue Chapon, wo Sie die Passage des Gravilliers in die rue des Gravilliers, eine tagsüber sehr belebte Straße in der sich viele Großhändler befinden, bringt. Genau vor Ihnen an der Ecke der rue des Vertus, Straße der Tugenden, einer Fußgängerzone, liegt ein für das Marais typisches Haus des 16. Jahrhunderts, welches oben schmaler ist und nach unten hin breiter wird.
 
Die rue des Vertus bringt Sie in Richtung Norden in die rue au Maire und die rue de Volta. Diese beiden Straßen bilden ein kleines Chinatown der ersten chinesischen Einwanderergeneration mit allem was dazugehört: „richtige“ chinesische Restaurants, Märkten und Händlern. Nr. 5 rue de Volta liegt ein Tudorhaus welches mit dem Haus Flamels rivalisiert und niemand weiß welches denn nun älter ist. Das Restaurant Soupe Pho im Erdgeschoss ist sehr empfehlenswert, aber mein Lieblingsrestaurant ist das Chez Shen, rue de Volta Nr. 49.

 

 Chez Shen si trova a due passi da rue Beaubourg e dal Conservatoire des Arts et Métiers al 60 rue Réaumur/292 rue Saint-Martin. Alle spalle del museo, prendete rue Vertbois andando verso est e passerete di fronte ad uno dei più raffinati, più belli (troppo antico per essere vero) e costosi ristoranti, Chez l’Ami Louis, al numero 32. Superatolo, alla svolta successiva, prendete rue Volta che si trova alla vostra sinistra e salite le scalinate attraverso il passaggio del Pont aux Biches fino ad arrivare a rue Meslay, la più lunga strada di grossisti di scarpe di Parigi. Girate a destra e ritornerete a Place de la République.

 

Chez l’Ami Louis, wo schon Bill Clinton und Jacques Chirac dinierten.
Es gibt natürlich noch Dutzende anderer Straßen und Hunderte anderer Dinge während Ihres Steifzuges zu entdecken, wenn Sie genug Zeit mitbringen und keinen Stein unumgedreht lassen wollen. Zögern Sie nicht, einfach in einen malerischen Hinterhof zu gehen, ein Museum zu besuchen, eine der zahlreichen historischen Tafeln zu lesen oder ein kleines Mitbringsel in den vielen Geschäften zu kaufen. Und währenddessen öffnen Sie Ihr Herz wie schon Huderte und Tausende vor Ihnen, die das Marais erlebt haben, sei es für ein Leben oder ein paar Momente. Ich verspreche Ihnen, es wird Sie vorerst nicht mehr loslassen
 
And all the while, open your heart to the hundreds of thousands who have experienced Le Marais before you, whether for a lifetime or a fleeting moment. 
I promise, it will never leave you, even long after you've left it.

 

Die rue Charlot ist mit ihren kreativen Designer-Boutiquen eine der gefragtesten Straßen.
 
Zur Autorin:
Adrian Leeds ist die Herausgeberin von „Parler Paris“ (www.parlerparis.com) und „French Property Insider“ (www.frenchpropertyinsider.com) sowie des Restaurantführers „Leeds Good Value Guide to Paris Restaurants (http://www.insiderparisguides.com/restaurants) und ist am Online-Führer www.insiderparisguides.com  beteiligt. Sie lebt seit mehr als zehn Jahren in Paris davon acht in einer Wohnung in einem Hôtel Particulier des 17. Jahrhunderts im Marais.